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20:37, 30 декабря 2022

Die Gesellschaft gibt vor, was «normal» ist


Die Gesellschaft gibt vor, was «normal» ist

«Homosexuell» bedeutet, dass man sich zum gleichen Geschlecht hingezogen fuhlt — ein Mann liebt also einen anderen Mann und eine Frau eine andere Frau. Leider noch heute treffen schwule und lesbische Menschen oft auf Vorurteile und Ablehnung. Deshalb verleugnen viele Homosexuelle ihre Neigung oder trauen sich nicht, offentlich dazu zu stehen. Dabei ist Homosexualitat weder etwas Schlimmes oder gar Sundiges, noch etwas Anormales. Schwule und Lesben wollen nicht nur akzeptiert werden, sie fordern die gleichen Rechte, die auch andere Menschen haben.

«Homosexuell» bedeutet etwa «am gleichen Geschlecht orientiert sein». Sich zum anderen Geschlecht hingezogen zu fuhlen, wird dagegen als «heterosexuell» bezeichnet. Man geht davon aus, dass von hundert Menschen etwa zwei bis funf homosexuell sind. Von «Bisexualitat» spricht man, wenn sich jemand zu beiden Geschlechtern hingezogen fuhlt. Einige Forscher glauben sogar, dass die Mehrzahl der Menschen «bisexuelle Neigungen» hat. Wie viele Menschen tatsachlich bisexuell sind, kann aber schwer geschatzt werden.

Es wird vermutet, dass die sexuelle Neigung eines Menschen Veranlagung ist. Inwieweit aber auch Erziehung und au?ere Einflusse eine Rolle spielen, wissen die Forscher noch nicht mit Sicherheit. Auf jeden Fall wird ein Mensch wesentlich naturlicher mit seiner Sexualitat umgehen konnen, wenn ihm vermittelt wird, besthookupwebsites.org/de/planetromeo-review/ dass es nichts gibt, wofur er sich schamen musste. Heute noch denken viele Menschen, es sei nicht normal, schwul oder lesbisch zu sein. Sie haben Vorurteile gegen Homosexuelle oder finden gar, es solle verboten sein, diese Gefuhle auch auszuleben. Immer wieder hort man blode Spruche oder alberne Klischees: Schwule seien «keine richtigen Manner», Lesben dagegen «nicht weiblich genug».

Nicht selten ist es fur schwule und lesbische Menschen ein weiter Weg, sich ihre Sexualitat und ihre Gefuhle einzugestehen, sie zu akzeptieren und offen auszuleben. Viele verleugnen ihre Homosexualitat lange Zeit, schamen sich dafur, fuhlen sich widernaturlich und gehen zunachst Beziehungen mit Menschen des anderen Geschlechts ein. Vor allem fruher haben die meisten Homosexuellen gelebt, als seien sie heterosexuell — sie haben geheiratet und Kinder bekommen. Im Stillen litten sie sehr unter der Situation, ihre Gefuhle und Bedurfnisse standig zu unterdrucken und nicht der Mensch sein zu durfen, der sie eigentlich sind.

Auch heute noch stehen einige Schwule oder Lesben erst nach vielen Jahren zu ihrer Homosexualitat und haben oft Kinder aus heterosexuellen Bindungen. Denn die Gesellschaft gibt uns in vielen Bereichen immer noch vor, dass es nicht naturlich sei, schwul oder lesbisch zu sein. Allerdings geht man heutzutage — zumindest bei uns — deutlich toleranter mit gleichgeschlechtlicher Liebe um, als es noch vor einigen Jahrzehnten der Fall war.

Schon immer gab es Homosexualitat, fruher war sie in unserer Gesellschaft jedoch geachtet. Lange Zeit war es verboten, eine homosexuelle Liebesbeziehung einzugehen. In vielen Landern wurden Schwule oder Lesben deshalb eingesperrt. Noch heute haben sie in einigen Teilen der Welt kaum Rechte oder werden bestraft. In zahlreichen Staaten drohen ihnen Geldbu?en und Gefangnisaufenthalte — in manchen afrikanischen und asiatischen Landern wird sogar die Todesstrafe verhangt. Im Dritten Reich wurden viele Homosexuelle von den Nationalsozialisten ermordet. In bestimmten Kulturen dagegen galt Homosexualitat als vollig normal oder erstrebenswert: Bei den alten Griechen zum Beispiel war sie sogar ein Liebesideal, das von vielen stolz praktiziert wurde.

Auf dem Weg zur Gleichberechtigung

Mittlerweile darf bei uns laut Gesetz niemand mehr benachteiligt werden, weil er/ sie schwul oder lesbisch ist. Immer mehr Menschen — auch Prominente — stehen in der Offentlichkeit dazu, in einer homosexuellen Partnerschaft zu leben. So zum Beispiel FDP-Chef Guido Westerwelle, TV-Moderatorin Anne Will oder SPD-Politiker Klaus Wowereit, der seit 2001 Burgermeister von Berlin ist. Das offentliche Bekennen, schwul oder lesbisch zu sein, nennt man auch «Coming-out». Diese englische Bezeichnung hei?t wortwortlich etwa «herauskommen».

Was bedeutet Homosexualitat?

Seit einigen Jahren durfen Schwule und Lesben ihre Bindung in Deutschland auch beim Standesamt eintragen lassen — ahnlich wie bei einer Heirat. Ebenso in der Schweiz hat das Volk in einer Abstimmung fur ein solches Gesetz entschieden. In Osterreich ist eine eingetragene Partnerschaft zwischen zwei Schwulen oder Lesben dagegen noch nicht moglich.


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